Eindeutige Priorität für die Leichtathletik

www.ikz-online.de - Iserlohn, 25.11.2010, Willy Schweer

Über die Situation der Leichtathleten am Hemberg-Südhang wurde intensiv diskutiert..

 

Iserlohn. (wis) Die Leichtathleten am Hemberg sahen die Gefahr im Anzug und das Stadion in zunehmendem Maße zur zweiten Heimat der Fußballer werden.

Und als im Rathaus die Schließung des Lägersportplatzes auf die Agenda kam und damit die verstärkte Präsenz des VTS Iserlohn am Südhang, schwoll den „Hausherren“ endgültig der Kamm. So wurde gar mit der Einstellung des Leichtathletikbetriebes gedroht, falls die Fußballer nicht in die Schranken gewiesen würden.

Grund genug also, um in einer Gesprächsrunde mit Vertretern der am Südhang trainierenden Leichtathleten von TuS, ASV und Nighthawks Iserlohn sowie Repräsentanten von Sportverwaltung und -Politik die Wogen zu glätten. Das Ergebnis der gut 90-minütigen Diskussion: Es gibt keine unlösbaren Probleme. Und mancher Disput wäre wohl gar nicht entstanden, wenn es nur eine ausreichende Kommunikation gegeben hätte.

Sportdezernentin Katrin Brenner umriss die geplanten Verbesserungen am Hemberg-Südhang, etwa durch das Flutlicht, aber auch durch die neue Sporthalle, die zusätzliche Umkleidemöglichkeiten (von den Fußballern zu nutzen), Schulungs- und Lagerräume bereithalte. Reinhold Berlin, der Sprecher der Leichtathleten, betonte, dass man 30 Jahre lang ganz gut ohne Flutlicht ausgekommen sei, aber die Installation sieht die Verwaltung als Grundvoraussetzung, um die Lage zu entspannen. Denn nur dann könnten nach den Worten von Sportbüroleiter Ralf Horstmann die Fußballer ihre Trainingszeiten weiter nach hinten verlagern, so dass der von den Leichtathleten scharf kritisierte Parallelbetrieb vermieden würde.

Fakt ist: Die Fußballer des VTS behalten ihre Hemberg-Zeiten am Dienstag und Donnerstag, können dabei auch ihre zweite Mannschaft einbeziehen, aber der Ball darf erst ab 19.30 Uhr rollen. Das gilt auch für den Freitag, wo für die Westfalenliga-Kicker aus Oestrich und Dröschede eine Zeit reserviert ist, die aber eher selten genutzt wird.

Dass damit noch nicht alle Probleme gelöst sind, wurde in den Ausführungen der Leichtathleten deutlich, die auf regelmäßige Hemberg-Nutzer mit angeblichen Sondergenehmigungen verwiesen, die in keinem Belegungsplan standen. Gerade diese unerwarteten Gäste erschwerten die Planung und Durchführung des Trainingsbetriebes. Die Verwaltung sicherte Abhilfe zu.

Künftig wollen die Vereine als Einheit ihren Trainingsbedarf anmelden und diesen dann individuell verteilen. Und sie bauen auf die Zusicherung der Verwaltung, dass die Leichtathletik in diesem Stadion weiterhin eindeutige Priorität genießt. Ob das auch für das Mehrzweckgebäude gilt, das in den 80er Jahren mit beträchtlicher Eigenleistung des TuS errichtet wurde? „Dass hier plötzlich der VTS der Hausherr wird, können wir nicht akzeptieren,“ betonte Reinhold Berlin. Hierzu werden noch Gespräche mit den Fußballern geführt, damit die im neuen Jahr geplanten Umbaumaßnahmen auch bedarfsgerecht erfolgen.

Eine Einsparmöglichkeit lieferten die Leichtathleten gleich mit: Auf den hinter dem Tor vor der Weitsprunganlage geplanten Ballfangzaun möge man verzichten. Der helfe ohnehin nicht weiter, wenn an drei anderen Seiten die Bälle auf die Bahn rollen können. Und außerdem soll der Parallelbetrieb ja ohnehin vermieden werden. Möglicherweise lässt sich statt dessen die Anschaffung einer neuen Stabhochsprungmatte beschleunigen. Denn die fehlt noch, um den Südhang wieder zu einem vollwertigen Leichtathletikstadion zu machen.

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